Zeltweg
Siebter Lauf zur Procar-Serie 1980
Zeltweg
Siebter Lauf zur Procar-Serie 1980
16. August 1980
Das siebte Rennen zur Procar-Serie 1980 in Österreich wurde über 17 Runden a 5,942 km ausgetragen. Die Renndistanz von 101,014 km wurde vom Sieger mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 183,524 km/h bewältigt.
Ohne Procar-Schreck Didier Pironi – und siehe da – auch ohne Kollisionen ging das Procar-Rennen auf dem Österreichring über die Bühne. Nelson Piquet siegte und Hans-Joachim Stuck übernahm mit Platz zwei die Führung in der Serie.
Wegen der Vorfälle in Hockenheim entschuldigte sich Hans-Joachim Stuck während des Zeltweg-Trainings bei Didier Pironi persönlich. Dieser akzeptierte die Entschuldigung – shake hands -. Damit war die leidige Angelegenheit aus der Welt geschafft. Noch eine Anmerkung dazu, die ich erst später in einem Buch gelesen habe: Ich gehe zu ihm, sage, „es tut mir leid, aber ein Depp bist du trotzdem“. Originalton Stuck! Doch damit nicht genug: Der lange Grainauer hatte noch einen „big moment“ zu überstehen. Gerade auf einer schnellen Runde war in der Rindt-Kurve an seinem BASF-M1 plötzlich der linke Hinterreifen platt. Im 4. Gang ging’s über die Wiese direkt in die Leitplanke. „Ein Glück, dass der M1 wie ein Panzer ist“, so Stuck! Trotzdem 4. Startplatz! Bereits vor der Einführungsrunde musste Didier Pironi wegen einer defekten Zündkerze aus der Startaufstellung in die Box geschoben werden. Sein Platz blieb frei, was Stuck sicher mit einem Schmunzeln registriert haben dürfte.
Vom Start weg ging Laffite mühelos in Führung vor Stuck, Piquet und Reutemann. In der folgenden langgezogenen Bergauf-Rechts-Passage stupste Jo Gartner seinen Landsmann Willi Siller im von der Fa. Schnitzer gemieteten M1 an. Dieser stellte sich direkt vor Alan Jones quer. Qualmende Reifen, aber beide konnten mit viel Glück die Fahrt fortsetzen. Der in der F1-WM führende Australier fuhr nach eigener Aussage nicht mit dem absoluten Risiko in der Procar-Serie, was ihm in dieser Situation sicher Ärger ersparte. In Runde 6 legte Laffite dann einen tollen Dreher in der ersten Schikane hin. Kein Fahrfehler, wie sich herausstellen sollte, sondern ein Kupplungsdefekt war der Ausfallgrund. Damit erbte Stuck die Führung vor Piquet, Reutemann, Cheever, Surer und Quester. Kurz darauf in der Rindt-Kurve erneuter Führungswechsel. Stuck musste dem heftig attackierenden Brasilianer Piquet Platz machen. Ein weiterer Ausfall bereits in der 7. Runde für den unglücklich operierenden Österreicher Jo Gartner im Marlboro-Renner. Auch Edy Cheever, der den Denim-M1 von Hans Heyer aus der 6. Startreihe auf Platz 4 nach vorn brachte, kam nur eine Runde weiter; kapitaler Reifenplatzer vorne links. Pierre Chauvet, alias James Bald parkte in Runde 9 den Winnebago-Renner am Streckenrand. In Runde 10 führte weiter Piquet vor Stuck, Reutemann, Surer, Quester und Danner – alle innerhalb von nur 14 Sekunden. Mit fortlaufender Renndauer bekam Stuck Getriebeprobleme. Deshalb konnte er Piquet nicht mehr attackieren. Bis Rennende sollte sich an dieser Reihenfolge nichts mehr ändern. Trotzdem wurde es nicht langweilig. Marc Surer wurde als Schnellster bei Start und Ziel mit 240,750 km/h Höchstgeschwindigkeit gemessen. Beinharte Kämpfe aber nicht nur an der Spitze: Dieter Quester im Gösser Beer-M1 musste sich bis zur Zieldurchfahrt der Angriffe des jungen Christian Danner im His-M1 erwehren. Der bis Zeltweg in der procar-Wertung führende Jan Lammers kämpfte das ganze Rennen über mit Handlingproblemen und musste u.a. Surer, Quester, Danner und Schurti ziehen lassen. „Seit dem Ausritt in Monaco geht die Karre nicht mehr“, so Lammers. Er passierte die Ziellinie als 7. Stuck übernahm mit seinem 2. Platz die Führung in der Gesamtwertung.
Fotos u. a. Rainer Schlegelmilch / Motorsport Images
Das Rennergebnis
Zeltweg – Siebter Lauf zur Procar-Serie 1980
BMW-Werksautos in grünem Design // Grüner Text = F1-Fahrer
Pos. | # | Name | Nat. | Team | Runden | Zeit | T-Zeit |
1 | 5 | Nelson Piquet | BR | B&S Fabrication | 17 | 33:01,62 | 4. |
2 | 80 | Hans-Joachim Stuck | D | GS-Sport | 17 | 33:06,01 | 3. |
3 | 28 | Carlos Reutemann | RA | B&S Fabrication | 17 | 33:08,37 | 6. |
4 | 90 | Marc Surer | CH | BMW Schweiz | 17 | 33:11,08 | 5. |
5 | 77 | Dieter Quester | A | BMW Austria | 17 | 33:12,91 | 8. |
6 | 55 | Christian Ganner | D | Cassani | 17 | 33:12,91 | 15. |
7 | 99 | Jan Lammers | NL | BMW Nederland | 17 | 33:23,86 | 9. |
8 | 27 | Alan Jones | AUS | B&S Fabrication | 17 | 33:23.86 | 10. |
9 | 41 | Wolfgang Schütz | D | Schütz Racing | 17 | 33.24,75 | 16. |
10 | 66 | Sigi Müller, jr. | D | Eggenberger | 17 | 33:35,86 | 17. |
11 | 62 | Willi Siller | A | Schnitzer | 14. | ||
12 | 61 | Walter Brun | CH | Schnitzer / Brun | 11. | ||
13 | 70 | Massimo Sigala | I | BMW Italia | 19. | ||
14 | 60 | Edy Brandenberger | CH | Team Lepitre | 22. | ||
15 | 45 | Sepp Manhalter | A | Schnitzer | 23. | ||
26 | Jacques Laffite | F | B&S Fabrication | dit not finish | 1. | ||
91 | Manfred Schurti | FL | Sauber | dit not finish | 7. | ||
60 | Edy Cheever | USA | Osella Denim | dit not finish | 12. | ||
88 | Jo Gartner | A | Dr. H. Marko | dit not finish | 13. | ||
69 | Arturo Merzario | I | BMW Italia | dit not finish | 18. | ||
82 | James Bald | dit not finish | 20. | ||||
63 | Peter Oberndorfer | D | Schnitzer | dit not finish | 21. | ||
25 | Didier Pironi | F | B&S Fabrication | dit not start | 2. |