BMW M1 als

Rechtslenker

(Einzelstück)

BMW M1 als Rechtslenker (Einzelstück)

Der M1 #377 wurde am 15. Dez. 1980 in die Vereinigten Arabischen Emirate an Mr. Odile Van Rossum geliefert. Fünf Jahre später am 25. Juli 1985 kam er zurück nach Europa und wurde mit 12.149 km unter dem Kennzeichen KJD 154 W in England registriert. Der Besitzer, Mr. William Loughran, ein Autosammler in Lancashire/UK. Er ließ den M1 als Rechtslenker (RHD) umbauen. Zwischen 1985 und 1999 wurde das Fahrzeug nur knapp 3.500 km gefahren. Die Umrüstung zum RHD machte den M 1 für fernöstliche Märkte, wie z. B. Japan oder Australien, attraktiv, zumal in Australien nur RHD Fahrzeuge zugelassen werden. Interessanterweise ist die Fahrgastkabine des M1 in der rechten Sitzposition enger, so dass sich der Fahrer in Kurven besser abstützen kann. Noch 2-mal wurde das Fahrzeug in England zugelassen, am 10.März 1987 mit 12.357 km und am 01. März 1989.

Letztendlich wurde der M1 von seinen Fesseln in England befreit und wurde per Seefracht in die koloniale Ansiedlung Australien geschickt. Der Käufer war Mr. Les Miller in Sydney. Das Fahrzeug kam am 31.07.2000 mit 15.731 km auf  dem Frachtschiff „Berlin Express“ der Reederei P&O Nedlloyd an.

Ich kaufte das Fahrzeug am 07. April 2010 mit 19.644 km. Bis jetzt hat es 26.000 km gelaufen. Ich habe mir zum Leitspruch gemacht „ein Auto sollte immer gefahren und erlebt werden“ (Freude am Fahren).

Meine Liebe zum M1 begann seit ich als junger Mann 1979/80 in Europa lebte. Ich besuchte viele F1 Grand Prix Rennen als Fan von Alan Jones (AUS). Dabei erlebte ich die BMW M1 Procar Rennen. Die M 1 sahen fantastisch aus, der Sound der Motoren war aufregend und sie wurden von den besten Fahrern der Welt pilotiert. Es faszinierte mich diese Rennen am Samstag zu sehen so wie die F1-GP Rennen am folgenden Tag. Ich verliebte mich in den M1 auch wenn er nur selten zu sehen war während ich in London lebte. Ich machte mir damals selbst ein Versprechen: eines Tages möchte ich einen M1 besitzen.

Weil dieses Auto auf australischen Straßen nicht zu sehen war versuchte ich aus Übersee einen M1 zu importieren. Doch eines Tages sah ich zu meiner Freude so ein spektakuläres Exempel in einem Ausstellungsraum. Hier war er also! Er war in einem exzellenten Zustand und er sprach mich sofort an. Gleichzeitig wurde mir bewusst ich habe den enorm hohen Luxus-Import-Zoll von 35% + 10% Umsatzsteuer + 5% allgemeine Gebühren nicht mehr zu zahlen.

Alles an dem Auto funktioniert einwandfrei (inkl. aller Anzeigen, Tacho, Fenster und Klimaanlage), ein Verdienst deutscher Ingenieurskunst. Mit dem M1 ist es eine Freude zu fahren, mit einem starken Motor, exzellenten Bremsen, präziser Lenkung, einem gutmütigen Fahrwerk und einer überraschend ruhigen Fahrgastkabine für ein Mittelmotor Coupe.

Die meiste Zeit meines 31 jährigen M1 war er vor der Öffentlichkeit weggestellt. Ich habe es zu meinem persönlichen Bestreben gemacht, dass jeder Interessierte ihn bewundern kann und die jüngeren Generationen sollen erfahren was für fantastische Autos die Welt zu bieten hat. Der M1 rollt nun endlich „ohne Leinen“ durch die australischen Landschaften und fühlt sich sehr wohl und zu hause.

Innerhalb des F1-GP in Melbourne (15. – 18. März 2012) findet eine Historik-Veranstaltung (jeden Tag 6 Runden) als Showparade statt. Sie zeigt die Ikonen früherer Renn- u. Sportwagen der vergangenen 80 Jahre. Der M1 wurde für diese Show eingeladen. Es ist eine hohe Anerkennung, dass der M1 an dieser Parade teilnehmen kann. Ein tolles Auto aus meiner Jugendzeit mit automobilem Fortschritt vor mehr als 30 Jahren.

Maurice Alexander
02/2012

Übersetzung: Josef Hintner