March Gruppe C

March Gruppe C

Hier der March BMW M1 mit dem 2,0 Liter Turbo – erkenntlich an den Lufteinlässen vor den Hinterrädern und die BMW Niere wurde wieder installiert

Der BMW M1 – sowohl auf der Straße als auch auf der Rennstrecke – war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Automobil. Der Halbitaliener mit bayrischer Seele war für sich schon ein Exote. Noch außergewöhnlicher jedoch muten zwei Fahrzeuge an, für die der M1 die Ausgangsbasis darstellte.

March baute für die Saison 1981 ein Stromliniencoupé für das neue Reglement der Gruppe C.

Auslöser für dieses Projekt waren Paul Rosche und Robin Herd (March) in der zweiten Hälfte 1980. Projektleiter war Rainer Bratenstein von Seiten der BMW Motorsport GmbH.

Die Engländer arbeiteten damals mit dem freischaffenden Aerodynamiker Max Sardou (F) zusammen, dessen Ideen von einem sehr progressiven Ground Effect Rennfahrzeug dabei umgesetzt werden sollten.

Unter der Außenhaut verbarg sich die Technik des BMW M1 Procar Motors mit dem 480 PS starken 3,5 Liter Saugmotor und die Procar Bremsanlage. Das Alu-Monocoque und das Fahrwerk stammten von March, das Getriebe kam von Hewland.

Nach zähem Verlauf beim Aufbau dieses Fahrzeuges konnten endlich im Feb./ März 1981 die ersten Testfahrten in Silverstone mit Christian Danner durchgeführt werden. Anschließend kam das Fahrzeug nach München und wurde im BMW Windkanal vermessen.

1981 gab es aber in der BMW Motorsport GmbH ganz andere Prioritäten als sich um den March Gruppe C zu kümmern. Somit wurde das Fahrzeug auserkoren, in USA unter der Leitung von McLaren Engines und BMW North America in der IMSA Serie einzusetzen. In Europa gab es nie einen Einsatz.

Die IMSA Serie in USA (International Motor Sport Assosiation) GTX (GTP Prototypen) entsprach der europäischen Gruppe C.

Für folgende Rennen wurde gemeldet bzw. teilgenommen:

26.04.1981 mit Procar Motor 6 h Riverside , David Hobbs (GB)/ Marc Surer (CH), 6. Platz
03.05.1981 mit Procar Motor 100 mile Laguna Seca, David Hobbs, 6.Platz
24.05.1981 mit Procar Motor 200 mile Lime Rock, David Hobbs, schnellste Runde, Ausfall in Runde 46 von 132
31.05.1981 mit Procar Motor 200 mile Mid Ohio, David Hobbs, 5.Platz

Vor dem nächsten Rennen entschied Wiley McCoy (McLaren North America) den 3,5 Liter Saugmotor mit 480 PS gegen den 2,0 Liter Turbo mit 675 – 700 PS zu ersetzen, der ja bereits in Europa im BMW 320 Gruppe 5 in der Markenweltmeisterschaft zum Einsatz gekommen war.

26.07.1981 mit Turbo Motor 100 mile Sears Point, David Hobbs, Ausfall in der 12. Runde von 40
02.08.1981 mit Turbo Motor 100 mile Portland, David Hobbs, 4.Platz
16.08.1981 mit Turbo Motor 6 h Mosport, David Hobbs/H.-J. Stuck, gemeldet aber nicht gestartet
23.08.1981 mit Turbo Motor 500 mile Road America, David Hobbs/Vern Schuppan(AUS), gewertet 47.Platz (Getriebeprobleme)
13.09.1981 mit Turbo Motor 150 mile Road Atlanta, David Hobbs, gewertet 18.Platz, Ausfall

Zwei Rennen vor Ende der Saison 1981 (500 mile Pocono u. 250 mile Daytona) wurde ein umfangreicher Arbeitsplan von Dale Detrick, Jim Patterson (BMW North America) und Dave Reeves (March) zur Weiterentwicklung dieses Fahrzeugs für die nächste Saison erstellt. Dieses Vorhaben kam aber nicht mehr zum Tragen weil sich BMW aus dieser Rennserie zu Gunsten der F1 Vorbereitung mit Brabham zurückzog.

Der March/BMW M1/C 81P-01 ist im Besitz von BMW Classic of North America (USA)