Die Geschichte des BMW M1 in Le Mans

Die Geschichte des BMW M1 in Le Mans

Von James Knowles mit freundlicher Genehmigung diese fantastische Geschichte des BMW M1 in Le Mans auf der Internetseite des BMW M1 Club e.V. zu veröffentlichen

Nach einer freien Übersetzung aus dem Englischen von Josef Hintner, BMW M1 Club.

Die neunziger Jahre haben sich als eine erfolgreiche Zeit für unsere beliebten Marken bei den 24 Stunden von Le Mans erwiesen. Mit dem McLaren F1 und dem Williams-Le Mans Prototyp hat BMW zwei Gesamtsiege und mehrere gute Platzierungen in Langstrecken-rennen gewonnen. Ohne Zweifel wird diese Zeit als eine der intensivsten BMW Beteiligung und Wettbewerbsfähigkeit in Erinnerung bleiben. Vor diesem Zeitabschnitt gab es den konzentrierten BMW Einsatz in den siebziger und achtziger Jahren. Obwohl mehrere gute BMW unterstützte Fahrzeuge in der Gruppe C in den siebziger und achtziger Jahren teilnahmen, verblasst die Intensität dieser Anstrengungen im Vergleich mit der M1 Beteiligung von 1979 bis 1986. Der spektakuläre BMW M1, Münchens einziges Mittelmotor-Produktionsmodell, konkurrierte in Le Mans über eine Zeitspanne von acht Jahren. In dieser Zeit qualifizierten sich nur 22 M1 für das 24 Stunden Rennen mit einer enttäuschenden Anzahl von 7 Zielankünften. Unter diesen sieben Zielankünften waren zwei Klassensiege. An diesen Resultaten kann man leicht erkennen, dass der Erfolg für den M1 in Le Mans nicht so einfach war. Diese Tatsache hatte zwei verschiedene Gründe: harter Wettbewerb und unzureichende Zuverlässigkeit. Trotz des Mangels an Erfolgen des M1 in Le Mans lohnt es sich diese Geschichte zu präsentieren aufgrund der Beteiligung des Werks und der Privatfahrer und ebenso wegen des aufregenden Erscheinungsbildes des M1.

Die Autos

Sollten Sie einen M1 in Le Mans gesehen haben, war es eines von zwei Modellen. Eine Version glich dem ProCar M1 mit tiefem Frontspoiler, Radhausverbreiterungen und mit großem Heckflügel. In dieser Form hat er in folgenden Klassen konkurriert: IMSA (1979 – 1980), IMSA GT (1982), FIA Gruppe 4 (1981) und FIA Gruppe B (1983 – 1986). Die zweite Version hatte einen vergrößerten Frontspoiler, Heckflügel und Radhausverbreiterungen, manchmal mit großen Lufteinlässen direkt vor den Hinterradverkleidungen. Diese Version konkurrierte in der IMSA GTX (1982) und der FIA Gruppe 5 (1981 – 1982). Wenn auch sehr unterschiedlich in ihrem Aussehen, beide Versionen hatten den gleichen 3,5 ltr. 6 Zyl. in Reihe Motor mit 470 PS. Trotz der beeindruckenden Leistung des M1 Motors, war er seinem nächsten Konkurrenten, dem Porsche 935, nicht ebenbürtig. Der Porsche 935 hatte einen 6 Zyl. Twin -Turbo Motor mit 590 PS, bei Erhöhung des Ladedruckes waren bis zu 630 PS möglich. Außerdem war der M1 schwerer als die anderen Autos in seiner Kategorie. Die M1 Gruppe 4 hatten generell 1.130 kg, der Ferrari Boxer wog 1.120 kg und der Porsche 935 KS 970 kg. Der 935 war sehr klassenflexibel und bis ins letzte Rennjahr in fast jeder Klasse gruppiert in welcher der M1 gemeldet war. Natürlich dominierte der Porsche 935 in allen Wettbewerbskategorien während der Renneinsatzzeit des M1. Aber von Zeit zu Zeit erkämpfte sich der M1 gegen den Ferrari BB 512i und Lancia Beta Monte Carlo gute Resultate. Mangel an Leistung und ungenügende Zuverlässigkeit in vielen Problempunkten behafteten die M1 in Le Mans. Motorausfälle waren so häufig und auch der Grund für die meisten Rennausfälle. Eine Achillesferse des M1 Motors war der Schwingungsdämpfer der Kurbelwelle. Der Defekt am Schwingungsdämpfer passierte so oft, dass wertvolle Zeit in der Box verstrich. Dieser Schaden am Schwingungsdämpfer führte auch zu Motorschäden, wenn das Problem nicht rechtzeitig erkannt wurde. Kupplungsprobleme traten auf während der M1 Einsätze in Le Mans und kosteten viel Zeit in den Boxen um das System zu entlüften oder gar die Kupplung zu ersetzen. Getriebeprobleme, die nach Reparaturen am Getriebe entstanden, eine häufige Übung der M1 Boxen-Mannschaften. Im Gegensatz zu den heutigen Regularien musste das Getriebe repariert werden weil, zu dieser Zeit die Le Mans Regeln einen Getriebetausch nicht erlaubten.

Die Fahrer

Die M1 wurden von vielen talentierten Persönlichkeiten unterschiedlicher Herkunft gefahren. Bekannte BMW Werksfahrer, die meisten auch Formel 1 Fahrer, steuerten die M1 in Le Mans: Johnny Cecotto, David Hobbs, Dieter Quester, Hans Stuck und Marc Surer um nur einige zu nennen. Auch andere Formel 1 Fahrer fuhren die M1, so Philippe Alliot, Christian Danner, Jean-Pierre Jarier, Didier Pironi und Manfred Winkelhock (Bruder des früheren BMW Werksfahrers Jo Winkelhock). Zusätzlich zu den Fahrern hat ein F1 Team Besitzer den M1 in Le Mans gefahren – Jordan Team Inhaber Eddi Jordan. Zufälligerweise teilte sich Jordan den 1981er Start-Nr. 53 Gruppe 5 M1 mit Steve O’Rourke, der zu dieser Zeit der Manager von Pink Floyd war. Deshalb überraschte es nicht, dass für die 1982er Veranstaltung O’Rourke seinen Klienten Nick Mason – ein Autonarr und Pink Floyds Schlagzeuger – überredete, das Rennen mit ihm in der Start-Nr. 62 IMSA GTX M1, zu teilen. Eine wahre Liste mit Stars an Fahrern, wenn es je eine solche gegeben hat.

Die Rennen

1979

Die Meldeliste für die 24 Stunden in Le Mans 1979 hatte zwei sehr interessante BMW M1. Mit maximalen Gruppe 5 Aufbauten nach den gültigen Regeln sah der March Engineering M1 aus wie ein Muskelprotz. Mit der Karosserieverlängerung, den übergroßen Radhäusern, vergrößerten Frontspoiler und Heckflügel. Zusätzlich war die Karosserie auf einem Leichtbaurahmen montiert und einem 3,5 ltr. Turbo Motor. Trotz seiner viel versprechenden Qualitäten war er zu langsam um sich zu qualifizieren.

Der zweite M1 war etwas interessanter, es war das Andy Warhol Art Car. In diesem Auto teilten sich das Steuer Herve Poulain, der die Idee hatte für das Art Car von Alexander Calder, einen 3.0 CSL, der 1975 in Le Mans eingesetzt wurde. Dieser M1 brachte gute Leistung, und qualifizierte sich als 23. gesamt und als 3. in seiner Klasse, trotzdem war er 9 sec. pro Runde langsamer als der Klassenerste, der Porsche 935 K3. Die Jungfernfahrt war ein Versuch, als der farbenfreudige M1 alle vier Bremsscheiben und die Kupplung erneuern sowie das Getriebe reparieren musste. Die Hälfte des Rennens lief der Motor auf 5 Zylinder, so war es ein Wunder, dass das Auto den 6. Platz gesamt erreichte und nur 22 Runden hinter dem Sieger ankam. Ein Gewitter am Sonntagmorgen half, was den Vorteil der schnelleren Autos schmälerte. Erwähnenswert ist, dass der Klassengewinner Porsche 935 2. gesamt wurde, gefahren vom 53 jährigen Paul Newman in seinem ersten Le Mans Einsatz. Mit solch einem viel versprechenden Ergebnis für den M1 sollte man annehmen, dass in Zukunft noch viele große Siege erreicht würden. Doch diese Platzierung war unglücklicherweise die Beste, die ein M1 je in Le Mans erzielt hatte.

1980

Fünf M1 qualifizierten sich für die 24 Stunden in Le Mans 1980. Fast so spektakulär wie das Warhol Art Car von 1979 war die Start-Nr. 83 BMW France M1, sie zeigte eine Landkarte von Frankreich auf der Karosserie. Dieses Auto war in guter Begleitung von der Start-Nr. 84 Marlboro M1, gefahren von Hans Stuck und drei anderen M1 inklusiv einer Wiedermeldung von March Engineering M1. An dem March M1 wurden dieses Jahr grundlegende Veränderungen gemacht. Die Karosserielänge und die Spurweite vorn und hinten wurden drastisch reduziert, die Verlegung des Kraftstofftanks und ein Standard 3,5 ltr. Motor anstatt des Turbo Motors. Trotz dieser Modifikationen war das Auto auf der Mulsanne-Geraden nicht schneller als ein Standard M1 und wurde von drei M1 in der Qualifikation überholt. Der beste M1 unter den fünf war 0,02 sec. langsamer als der M1 1979 und hatte den gleichen Startplatz. Das war kein Vergleich mit dem Wettbewerb, wenn der Porsche sich als Klassenbester und 2. gesamt qualifizierte.

Der große Abstand der Qualifikationszeiten versprach ein frustrierendes Rennen für die M1. Aber ähnlich wie 1979 sollte das Wetter eine große Rolle in dem 48. Rennen in Le Mans spielen. Ein gewaltiges Gewitter ging vor dem Start nieder und das ermöglichte zwei BMW Fahrern beste Resultate zu erzielen. Wegen des geringen Kraftstoffverbrauchs und des unglaublich guten Naß-Fahr-Könnens. Stuck brachte die Start-Nr. 84 Marlboro M1 vom 23. Startplatz auf den 2. gesamt am Ende der ersten Stunde und blieb auf der 2. Position bis zum Ende der 3. Stunde. Fast die gleiche Leistung erbrachte die Start-Nr. 83 France M1 der auf dem 9.Rang am Ende der 2. Stunde fuhr und hielt diesen 9.Rang bis zum Ende der 3.Stunde. An diesem Punkt trafen BMW eine Vielzahl unglücklicher Umstände in seinen Bemühungen. Zuerst fuhr Stuck in einen starrköpfigen Nachzügler, was einen langen Boxenstop auslöste. Der Frontspoiler, die Frontscheibe und der Kühler mussten ersetzt werden. Dann hatte der BMW France M1 unerwartet einen Frontschaden durch einen Dreher. Das löste einen Lenkungswechsel aus. Und kurz vor der 6 Stundenmarke fiel der March BMW M1 durch einen Unfall auf der Mulsanne-Geraden aus. Das beendete ein frustrierendes Rennen für das Auto, gezeichnet von vielen Reifenpannen, nicht abstellbare Vibrationen vorn und hinten und von Lenkungsproblemen. Weitere Probleme entstanden am BMW France M1 zur gleichen Zeit als das Auto in der Box für Karosseriereparaturen und Überprüfung der Radaufhängungen auf Schäden war. In der Zwischenzeit hatte sich der Marlboro M1 auf den 8. Rang nach der 9.Stunde des Rennens vorgearbeitet, trotz Problemen des Schwingungsdämpfers der Kurbelwelle. Er kam noch auf den 7. Rang in den Morgenstunden des Sonntag, schließlich fiel er aus den Top-Ten nach der 14.Stunde des Rennens. Noch mehr Ausfälle für die M1 folgten mit der Start-Nr. 96 Garage du Bac M1 wegen eines Unfalls am Sonntagmorgen und die Start-Nr. 95 ZOL Auto M1 am frühen Sonntagnachmittagmit Motorproblemen nach überstandenen Kupplungs- u. Getriebeproblemen. Die beiden verbliebenen Start-Nr. 83 BMW France M1 und Start-Nr. 84 Marlboro M1 beendeten das Rennen als 14. und 15. gesamt und als 4. und 5. in ihrer Klasse hinter zwei Porsche 935 K3s und einem Ferrari Boxer. Wie 1979 lief jeder ins Ziel kommende M1 auf fünf oder weniger funktionierenden Zylindern.

1981

Das Langstreckenrennen 1981 sah insgesamt sechs M1 im Starterfeld. Zwei Meldungen in Gruppe 4 und vier Meldungen in Gruppe 5. Ein deutlicher Unterschied bestand zwischen zwei Paaren der Gruppe 5 Teilnehmer. Zwei waren Leichtbaurahmen Modelle von dem Team Peter Sauber der später berühmt wurde als Formel 1 Team Besitzer und Team Manager für die Einsätze der Mercedes Gruppe C. Sie waren 90 kg leichter als die anderen Gruppe 5 Autos, die ProCar Umbauten waren. Diese Differenz wurde bestätigt in den Qualifikationszeiten. Die Start-Nr. 50 BASF M1 und die Start-Nr. 52 Würth M1 waren 0,03 sec. auseinander und nahezu 8 sec. vor den Startnummern 51 ZOL Auto M1 und 53 SDC Builders M1. Die Startnummern 71 und 72 Gruppe 4 erreichten den 1. und 2. Platz in ihrer Klasse, ist aber erklärbar durch die geringe Anzahl von Meldungen in dieser Klasse. Ein Omen kündigte sich an für die M1 als die Start-Nr. 51 ZOL Auto M1 in der ersten Runde in die Box kam um die Kupplungshydraulik zu entlüften. Dies sollte nicht der letzte Stop dieser Art für dieses Auto sein, es mussten auch alle sechs Zündkerzen gewechselt werden. Vor der 2.Stunde machte die Start-Nr 53 SDC Builders M1 einen langen Boxenstop um die Kupplungshydraulik zu entlüften und Karosseriereparaturen, verursacht nach einem Unfall, durch einen Fehler im Gangwechsel.

Einen großen Sprung nach vorn machte der Nürburg Ring Gewinner, der hellrote BASF M1, Start-Nr. 50, der den 8. Rang nach der ersten Stunde belegte. Dieser viel versprechende Start wurde zunächst vereitelt durch ein Kupplungsproblem und endete dann nach einem Unfall vor Ende der 6.Stunde. Weitere Probleme für BMW kamen noch vor Sonntag, mit der Start-Nr 71 Prinz von Bayern M1 schied aus in der 7.Stunde wegen Defekt des Schwingungsdämpfers an der Kurbelwelle. Noch vor Mitternacht kam die Start-Nr. 53 SDC Builders M1 in die Box mit starken Motorvibrationen die einen Ersatz des Schwingungsdämpfers auf der Kurbelwelle erforderlich machten. Leider hatte das Pech kein Ende als es nach der 20.Stunde mit Motorschaden ausfiel. Das gleiche Missgeschick hatte die Start-Nr. 52 Würth M1 und die Start-Nr. 72 ZOL Auto, Gruppe 4, kurz vor Sonntag Mittag. Der einzige ankommende M1 war paradoxerweise die Start-Nr. 51 ZOL Auto M1, der in der ersten Runde in die Box kam und kämpfte sich nach einer Getriebereparatur am Ende auf den 16. Rang gesamt vor.

1982

Mit den neuen Gruppe B und Gruppe C Regeln war das Jahr 1982 ein Übergansjahr in Le Mans. BMW zog sich zurück von den Langstreckenrennen wegen dieser neuen Regeln. Das könnte auch den Rückgang um 50% der M1 Meldungen 1981 erklären. Die neue Formel Gruppe C erzeugte großes Interesse und die schnellen Autos zwangen die M1 noch weiter zurück in der Startaufstellung. Der schnellste M1, die Startnummer 61 SOS 99,99 auf der 39. Position gesamt und auf dem 2. Platz in der Gruppe 5. Die Startnummer 62 Olympus/Crockford’s Emka IMSA GTX Meldung kam zurück nach Le Mans nach dem Rennen in 1981 als Startnummer 53 SDC Builders. Sie qualifizierte sich mit einer Zeit von über 4 Minuten, was für einen M1 Gruppe 4 gut war aber viel zu schlecht für einen früheren Gruppe 5 M1. Es folgte ihr die einzigartige vielfarbige Startnummer 85 IMSA GT von Tony Garcia. Sie hatte einen großen Heckflügel anstatt des allgemein gebräuchlichen. Schnelle Fortschritte machte die Startnummer 62 GTX M1 in der IMSA Klasse als sie in den ersten 5 Stunden 30 Positionen gut machte. In der gleichen Zeit gewann die Startnummer 85 IMSA GT M1 16 Positionen. Das platzierte sie einen Rang vor der Startnummer 61 Gruppe 5 M1 auf den 35. Rang. Während der Nacht fuhren die Gruppe 5 und GTX Teilnehmer gute Rundenzeiten. Die Startnummer 62 rückte auf den 11. Rang gesamt vor trotz Behinderung durch einen Wechsel des Schwingungsdämpfers der Kurbelwelle und die M1 Startnummer 61 machte ständig Boden gut und kletterte vom 35. auf den 18. Rang in 8 Stunden vor. Der bespoilerte M1 Startnummer 85 hatte nicht so viel Glück, er fiel aus mit einem Motorschaden gegen 3:00 Uhr morgens. Weiterer Ärger wartete auf die M1 Startnummer 62 mit einem Kupplungswechsel kurz vor 12:00 Uhr Sonntagmittag und die Startnummer 61 mit einer Getriebereparatur nachdem sie die 14. Position erreicht hatte. Die Reparatur verursachte den Verlust von einigen Plätzen aber sie war in der Lage das Rennen wieder aufzunehmen und beendete es auf dem 18. Rang. Es war das letzte Auto das sich qualifiziert hatte. Während ¾ des Rennens war die Startnummer 62 unter den Top 15. Es schien, als wäre ein Fluch auf ihm in den verbleibenden Stunden. Nach einem kompletten Tausch der Auspuffanlage trat eine Ölundichtheit auf die das bisher gute Rennen 3 Stunden vor dem Ende beendete. Es war wirklich ein enttäuschendes Jahr für die M1. 1982 war vielleicht die beste Chance in einem direkten Kampf gegen die Porsche 935 einen Sieg zu landen. Der schnellste Porsche qualifizierte sich mit einer Zeit von 3:44.03. In 1981 qualifizierte sich die Startnummer 50 BASF Gruppe 5 M1 mit 3:47.63. Mit einem weiteren Jahr Entwicklung, Problemlösungen und etwas mehr Geschwindigkeit hätten die Aussichten fantastisch sein können.

1983

Ein einziger M1 ging ins Feld zum Rennen, die Startnummer 90 WARSTEINER M1. Im ersten Jahr mit vielen Gruppe B Meldungen in Le Mans, lief das Auto sehr gut und qualifizierte sich auf Platz 1 in seiner Klasse unter einigen Porsche Turbos und einem Porsche 928. Als Favorit die Klasse zu gewinnen, kam der M1 immer näher zur Spitze trotz nahezu 2 ½ Stunden Zeitverlust wegen Karosseriereparaturen und Tausch der Getriebebolzen. Ein ziemlich problemfreier Sonntagmorgen endete nach 7:00 Uhr mit Getriebeschaden. Das Auto hatte sich auf den 19. Rang verbessert.

1984

Mit 5 Meldungen in der Gruppe B in 1984 qualifizierten sich zwei M1 als 1. und 3. in der Klasse. Beide erreichten über 270 km/h auf der Mulsanne-Geraden. Die Startnummer 101 CASTROL M1 qualifizierte sich vor der Startnummer 109 Ecole des Cadres M1 mit einer Zeit von 4:14.25 und ist gebrandmarkt als langsamster M1 der sich je in Le Mans qualifiziert hat. Es war ein heißes Rennen unter den Gruppe B Teilnehmern während der ersten 7 Stunden. Nachdem ein Porsche mit Motorschaden ausfiel machte es ihm die Startnummer 101 CASTROL M1 mit wiederholten Radlagerproblemen in der 9. Stunde nach. Der Kampf blieb hitzig unter den verbliebenen drei Kämpfern mit der oftmals wechselnden Führung zwischen der Startnummer 109 M1 und einem Porsche 930 Turbo während der frühen Morgenstunden. In der 18. Stunde übernahm der Ecole des Cardes M1 die Führung in der Klasse, erreichte den 13. Platz und beendete das Rennen als 14. gesamt. Die beste Platzierung für einen Teilnehmer mit Serienkarosserie. Diese Tatsache ist deshalb so bedeutsam, weil alle anderen Teilnehmer an diesem Rennen mit Spezialkarossen für Langstreckenrennen ausgestattet waren, eingeteilt in die schnelle Gruppe C1 oder in die abgestufte Kategorie Gruppe C2.

1985

Gruppe B Meldungen repräsentierten die einzige Serienkarosserie Kategorie 1985 und hatte nur 4 Teilnehmer inklusiv 3 M1. Die Startnummer 152 Vogelsang BMW M1 fuhr die schnellste Qualifizierungszeit in 3:54.28 die je ein M1 in 4 Jahren erreichte. Er wurde auf der Mulsanne-Geraden mit über 300 km/h gemessen. Die beiden anderen M1 qualifizierten sich als 2. und 3. in der Klasse. Alle M1 waren vor dem Porsche 911 CS der das Schlusslicht bildete. Ein viel versprechender Start zeichnete die M1 aus, mit der Startnummer 152 auf dem 27. Rang, der Startnummer 151 auf dem 29. Rang und der Startnummer 157 auf dem 32. Rang nach der ersten Stunde. So schnell die Startnummer 152 nach vorn kam begann sie wieder zurückzufallen und fiel am Ende der 3.Stunde mit Getriebeschaden aus. Die verbleibenden M1 kamen langsam im Feld nach vorn und wurden nie von dem 911 CS bedroht, der nach der 8.Stunde mit durchgebrannter Zylinderkopfdichtung ausfiel. Am frühen Sonntagmorgen erreichte das Aus die Startnummer 157 mit Motorschaden auf dem 24.Platz gesamt liegend. Das ließ die Startnummer 151 Motorsport Räder M1 allein zum durchhalten von weiteren 14 Stunden. Sie hielt durch und beendete das Rennen auf dem beachtlichen 15.Gesamtrang von 24 Fahrzeugen die ankamen und vor vielen schnelleren Gruppe C Autos. Es ist auch beachtlich, dass dieses Fahrzeug die meisten Runden fuhr, die je ein M1 in Le Mans erreichte. Mit 306 Runden hätte es 1979 in der gleichen Runde gelegen wie der damalige Gesamtsieger.

1986

1986 war das letzte Jahr für Serienkarosserie Autos – für einige Jahre – und das letzte Jahr für den M1. Die drei Serienkarosserie Autos waren 2 Porsche 961/959, gemeldet als GTX, und die Startnummer 111 Motorsport Räder M1, gemeldet in Gruppe B. Obwohl sie sich als allerletzte qualifizierte, deplatzierte sie ein langsameres Gruppe C1 und ein Gruppe C2 Auto. Abgesehen von einem Spin in der ersten Runde machte der M1 viel Boden gut. Er kam auf dem 40. Rang nach der ersten Stunde und auf den 27.Rang nach der 7.Stunde. Bis dahin war es ein problemfreies Rennen für den M1. Aber kurz vor Mitternacht der erste von vielen Boxenstops um das Kühlsystem zu prüfen und zu entlüften. Das hinderte ihn nicht besonders um weiter nach vorn zu kommen. Am frühen Sonntagmorgen in der 13.Stunde des Rennens erreichte die Startnummer 111 M1 den je besten 17. Rang gesamt. Die Kühlsystemprobleme hielten an. Bei den stündlichen Tankstops am Sonntagvormittag wurde auch immer das Kühlsystem entlüftet. Abgesehen von diesem Problem sollte eine gute Platzierung am Ende möglich sein. Der M1 lag um 2:00 Uhr Nachmittag auf dem 18.Rang. Bedauerlicherweise kam das Auto um ca. 2:30 Uhr in die Box mit Getriebeproblemen. Es blieb in der Box für mehr als eine Stunde. Weniger als eine ½ Stunde vor Ende des Rennens kam es zurück auf die Strecke mit blockiertem 2.Gang. Das war eine Notwendigkeit, weil nur Autos die bis zum Ende der 24 Stunden noch laufen, im Resultat klassifiziert werden. Es hielt zwar durch bis zum Ende des Rennens, wurde aber trotzdem nicht klassifiziert, es hatte nicht die erforderliche Mindestdistanz erreicht.

Die Renneinsätze der BMW M1 in Le Mans

Jahr St-Nr Kl. Fahrer Sponsoren/Melder Start Pos./Kl. Platzierung ges.
1979 76 IMSA Marcel Mignot F/ Manfred Winkelhock D/ Herve Poulain F BMW AG/Herve Poulain F 23 / 3 6
1980 82 IMSA Michael Korten D/Patrick Neve B/Manfred Winkelhock D March Racing/Reserve 35 / 12 DNF (Accident)
83 IMSA Dieter Quester A/Didier Pironi F/Marcel Mignot F BMW France 25 / 9 14
84 IMSA Hans-Joachim Stuck D/Hans-Georg Buerger D/Dominique Lacaud F Marlboro/BMW Motorsport GmbH/Dominique Lacaud 23 / 7 15
95 IMSA* Laurent Ferrier F/Francois Servanin F/Pierre-Francois Rousselot F ZOL Auto 33 / 11 DNF (Engine)
96 GTX Philippe Alliot F/Jaques Guerin F Garage du Bac 39 / 1 DNF (Accident)
1981 50 Gr 5 Hans-Joachim Stuck D/Jean-Pierre Jarier F/Helmut Henzler D BASF Video-Band/GS-Sport 21 / 4 DNF (Accident)
51 Gr 5 Philippe Alliot F/Bernard Darniche F/Johnny Cecotto VE VSD/LOIS/ZOL-Auto 35 / 10 16
52 Gr 5 Marc Surer CH/Dieter Quester A/David Deacon CAN Würth/Team Sauber 22 / 5 DNF (Engine)
53 Gr 5 David Hobbs GB/Eddie Jordan IRL/Steve O’Rourke GB SDC Builders,EMKA-Production/BMW Australia 38 / 11 DNF (Engine)
71 Gr 4 Christian Danner D/Leopold Prinz von Bayern D/Peter Oberndorfer D München-Spatenbräu/Helmut Marko 41 / 1 DNF(Crankshaft)
72 Gr 4 Pierre-Francois Rousselot F/Laurent Ferrier F/Fancois Servanin F VSD/LOIS/ZOL-Auto 47 / 2 DNF (Engine)
1982 61 Gr 5 Michel Gabriel F/Franco Gasparetti I/Roland Ennequin F SOS 99.99/Roger Ennequin 39 / 4 18
62 IMSA GTX Steve O’Rourke GB/Richard Down GB/Nick Mason GB EMKA-Production/Olympus/Crockford’s 44 / 8 DNF (Oil leak)
85 IMSA GT Toni Garcia USA/Fred Stiff USA/Albert Naon USA National Treaty/Tony Garcia 52 / 4 DNF (Engine)
1983 90 Gr B Leopold Prinz von Bayern D/Jens Winther DK/Angelo Pallavicini CH Warsteiner/Angelo Pallavicini/Brun Motorsport 45 / 1 DNF (Gearbox)
1984 101 Gr B Jens Winther DK/David Mercer GB/Lars-Viggo Jensen DK Castrol/Jens Winther 46 / 1 DNF Wheel Bearing
109 Gr B Pierre De Thoisy F/Jean-Francois Yvon F/Philippe Dagoreau F Ecole des Cadres/Helmut Gall 49 / 3 14
1985 151 Gr B Edgar Doren D/Martin Birrane IRL/Jean-Paul Libert B Motorsport Wheels/Helmut Gall 44 / 2 15
152 Gr B Harald Grohs D/Altfrid Heger D/Kurt Koenig D Vogelsang BMW 39 / 1 DNF (Gearbox)
157 Gr B Enzo Calderari CH/Angelo Pallavicini CH/Marco Vanoli CH Angelo Pallavicini 50 / 3 DNF (Engine)
1986 111 Gr B Pascal Witmeur B/Jean-Paul Libert B/Michael Krankenberg D Motorsport Wheels (MSW)/MK-Motorsport 50 / 1 not classified

* eine Quelle gibt an: GTX, eine andere: Group 5

Das M1 Register und der BMW M1 Club e.V. dankt James Knowles für diese faszinierende Zusammenstellung der M1 in Le Mans.

James möchte auch seine Quellen nennen und ihnen danken: Le Mans „The Porsche Years“ 1975 – 1982 und „The Porsche and Jaguar Years“ 1983 – 1991, zusammengetragen von R.M. Clarke, herausgegeben von Brooklands Books, und Porsche: „Excellence Was Expected“ von Karl Ludvigsen, herausgegeben von Princeton Publishing. Einen besonderen Dank sendet James an Dich, Rick Mason, (www.maisonblanche.co.uk) für die Informationen und Fotos.

M1 Register, c/o Gordon Medenica, 475 Monterey Avenue, Pelham, NY 10803 tel: (914) 738-7342 fax: (914) 738-5231 email: