Die

PROCAR-Serie

Für die Procar-Serie wurden folgende Eckdaten vereinbart:

Die jeweils fünf schnellsten Formel-1 Piloten des Zeittrainings messen sich mit maximal 19 Privatfahrern (15 Privatfahrer in Monaco). Formel-1 Größen wie Nelson Piquet, Emerson Fittipaldi,Gilles Villeneuve und Carlos Reutemannn kämpften gegen Privatiers, z.B. Marc Surer, Manfred Winkelhock und Eddie Cheever.

Die Fahrzeuge waren dem Gruppe 4 M1 angelehnt und identisch, was u.a. durch einen kontrollierten Drehzahlbegrenzer erreicht wurde. Die Renndistanz betrug 100km, jeweils am Rennwochenende vor den Großen Preisen in:

  • Belgien
  • Monaco
  • Großbritannien
  • Frankreich
  • Deutschland
  • Österreich
  • Niederlanden
  • Italien

Die Fahrzeuge

44 Markus Höttinger, Dijon "procar" - Serie 1979
80 Hans-Georg Bürger, Monaco, "procar" - Serie 1980

Die Gruppe 4 Fahrzeuge, die als Procars eingesetzt wurden, wurden bei Osella in Italien, der Motorsport GmbH oder Ron Dennis in Großbritannien aufgebaut. Alle Procars, die Formel-1 Piloten zur Verfügung gestellt wurden, wurden von der BMW Motorsport GmbH komplettiert. Insgesamt wurden 48 Fahrzeuge zu Procars.

Die Modifikationen im Vergleich zum Serienwagen waren moderat. Am augenfälligsten war der große Heckflügel während des Renneinsatzes. Er war nötig geworden, weil die über 300 km/h schnellen M1 ohne aerodynamische Hilfe sehr schwer beherrschbar waren. Die Motordrehzahl wurde aus Zuverlässigkeitsgründen auf 8500 U/min begrenzt. Getriebe- und Hinterachsübersetzung waren einheitlich. Homogenität war ein Schlüssel zum Erfolg der Rennserie. Ständige Kontrollen ermöglichten die Einhaltung des Reglements.

Die Rennen der PROCAR-Serie (1979 und 1980)

Die 470 PS starken Procars waren alles andere als einfach zu beherrschen. Für Spannung war also gesorgt. Das erste Rennen, der Große Preis von Belgien in Zolder stellte die Serie auf eine harte Probe. Procars fuhren ausschließlich Goodyear-bereift. Die fünf schnellsten der Formel-1 Qualifikation und damit startberechtigten für das Procar Rennen hatten Verträge mit anderen Reifenherstellern. Zwei der fünf Fahrer, namentlich Gilles Villeneuve (Ferrari), Jean-Pierre Jabouille (Renault) – bekamen Startverbot von ihren Teams. Insbesondere Renault hatte kein Interesse, BMW unentgeltlich eine Werbeplattform zur Verfügung zu stellen. Die Qualifikationsliste wurde weiter abgearbeitet. Auch für den sechstplatzierten, Ferrari-Pilot Jody Scheckter, hatte sich der Start aus obengenannten Gründen erübrigt.

Start in Hockenheim, "procar" - Serie 1979
66 Sigi Müller jun., 60 Edy Brandenberger, Zandvoort, "procar" - Serie 1980

So kam es, daß Niki Lauda und Nelson Piquet in das Procar Starterfeld nachrückten. Aber damit waren die Probleme noch nicht beendet. Niki Lauda hatte sich schon als Privatier für das Procar Rennen qualifiziert. Die Regeln sahen vor, daß die Formel-1 Piloten von den fünf ersten Startplätzen aus das Rennen aufnehmen, wohin also nun mit Niki Lauda?

Überhaupt wurden die Franzosen nie große Freunde der Procar Serie. Beim Großen Preis von Frankreich wollte man keine Procars straten lassen. Bernie Ecclestone drohte daraufhin mit der Absage des Großen Preises der Formel-1. Das wirkte.

Das Starterfeld setzte sich aus folgenden Fahrern zusammen:

Privatiers:
Hans Georg Bürger (D)
Jean.-P. Beltoise (F)
Walter Brun (CH)
Eddie Cheever (USA)
Bruno Giacomelli (I)
Toine Hezemans (NL)
Markus Höttinger (A)
Markus Hotz (CH)
Jean.-P. Jarier (F)
Helmut Kelleners (D)
Franz Konrad (D)
Jean.-L. Lafosse (F)
Sepp Manhalter (A)
Tiff Needell (NL)
Dieter Quester (A)
Wolfgang Schütz (D)
Marc Surer (CH)
Manfred Winkelhock (D)

Von den Formel1 Piloten starteten:
Niki Lauda (A)
Clay Regazzoni (CH)
Nelson Piquet (BR)
Jaques Laffite (F)
Didier Pironi (F)
Alan Jones (AUS)
Elio de Angelis (I)
Emerson Fittipaldi (BR)
Carlos Reutemann (RA)
Jochen Maas (D)