Zandvoort

30. August 1980

Das achte Rennen zur Procar-Serie 1980 in Holland wurde über 20 Runden a 4,252 km ausgetragen. Die Renndistanz von 84,520 km wurde vom Sieger mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 155,870 km/h bewältigt.

Jetzt wird der Procar-Finallauf in Imola in zwei Wochen zum großen Knüller: In Zandvoort blieb Hans-Joachim Stuck schon in der ersten Kurve liegen, führt die Procar-Serie aber dennoch ganz knapp vor Sieger Piquet und Lammers an.

Mario Andretti war ein neuer Name im procar-Zirkus. Er hatte sich erstmals für einen der 5 Semi-Werks-M1 qualifiziert. Nur 15 Wagen traten auf dem Dünenkurs an. Danner, Quester, Brun und Schurti sowie das BMW-Italia-Team glänzten durch Abwesenheit. Stuck und Piquet dominierten das Qualifying. Nur durch 6/100 getrennt, fuhren die beiden in die erste Startreihe.

90 Marc Surer erkämpfte Platz 2, Zandvoort, „procar“ – Serie 1980

Den Rennstart erwischte der Brasilianer allerdings eindeutig besser und ging in Führung. Auch der von Platz 3 losfahrende Hans Heyer konnte sich links neben Stuck setzen. Einen Blitzstart erwischte Jan Lammers. Er ließ Surer fast stehen, sah jedoch eine Lücke, wo keine war. Mit überhöhter Geschwindigkeit schoss er auf die Tarzan-Kurve zu, mit blockierenden Rädern traf er Stuck vorn rechts. Dieser drehte sich in Heyers Denim-M1 hinein und landete in einem der wenigen Fangzäune – schuldlos. Auch Heyer drehte sich in den Dünensand, konnte seine Fahrt zwar fortsetzen, musste aber später aufgeben. 2 weitere Wagen waren schon gleich nach dem Start aus dem Rennen: Jo Gartner und Mario Andretti gerieten aneinander. Der Marlboro-Renner trudelte quer durchs Feld, traf Gott sei Dank kein weiteres Fahrzeug und parkte anschließend lädiert am Streckenrand. Der Amerikaner humpelte mit zerstörter linker Vorderradaufhängung an die Box, wo der brennende Reifen gelöscht werden musste. Runde 3: Surer konnte Piquet in der Tarzan-Kurve ausbremsen und übernahm die Spitze. Doch der Schweizer konnte den Brasilianer nur bis zur 8. Runde hinter sich halten. Ein Bremsplatten (Folge der Aktion aus der 1. Runde) und der hart drängende Piquet waren die Gründe. Lord Nelson übernahm wieder das Kommando und ging im grün-weißen M1 locker mit fast 6 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie. Den 2. Platz konnte Marc Surer vor den F1-Piloten Laffite, Jones und Reutemann verteidigen. Lokalmatador Jan Lammers, im weiteren Rennverlauf mit Motorproblemen kämpfend, wurde 6. Nach dem Rennen gab der Holländer seine Schuld klar zu: „Das mit Stuck tut mir leid, aber so was kann mal passieren“. Vor dem Finale in Imola ergab sich somit folgende Situation für die Gesamtwertung: Trotz Ausfall führte Stuck mit 71 Punkten vor Piquet 70 und Lammers 69. Für Spannung im letzten Lauf war also gesorgt.

Die Entscheidung um den Procar-Gesamtsieg fällt also erst im letzten Rennen in Imola, und das verspricht einiges.

Das Rennergebnis

Zandvoort – Achter Lauf zur Procar-Serie 1980

BMW-Werksautos in grünem Design // Grüner Text = F1-Fahrer

Die Rennen der Saison 1980