17. Mai 1980

Das vierte Rennen zur Procar-Serie 1980 in Nürnberg wurde über 50 Runden a 2,3 km ausgetragen. Die Renndistanz von 115,0 km wurde vom Sieger mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 150,725 km/h bewältigt.

Hans-Joachim Stuck und Marc Surer waren die Helden beim vierten Lauf auf dem Norisring. Gegen Sieger Stuck war kein Kraut gewachsen und der Schweizer Marc Surer feierte mit der Trainingsbestzeit und Platz drei ein sensationelles Comeback nach seinem schweren Unfall im März in Kyalami/Südafrika.

77 Dieter Quester führt einen Verfolgerpulk an

In der Heimat von Hans Stuck sollte sich wiederholen, was in Monaco so hervorragend gelang! Für seinen 2. Sieg in Folge heimste der Bayer immerhin 7.500 $ ein. Im Training nur 10. wegen eines kränkelnden Motors, stand sein Start lange auf des Messers Schneide. Erst in letzter Minute konnten noch mehrere Sponsoren (Liqui Moly, Nigrin und Dickie) den Renneinsatz des „Numero Reserve-M1“ mit ca. 40.000 DM sichern.

Gleich beim Start konnte Stuck 6 Plätze gut machen. Allerdings gab’s da auch Stimmen, wie die von Hans Heyer, der in der Startaufstellung neben Strietzel stand: „Klarer Fehlstart von ihm!“ Schnell gestartet waren auch Lammers, Schurti und Pironi, das Führungstrio vor der 1. Spitzkehre. Pironi zog nach innen und trickste Lammers aus. Nach der 1. Runde führte Schurti und, unglaublich, Stuck vor Pironi, Lammers und Piquet. Kurz darauf drehte sich Pironi und fuhr Bernd Brutschin in die Frontpartie seines Denim-M1. Aus für den „procar“-Debütanten im 3. GS-Auto.

Überhaupt taten sich die Formel 1-Piloten dieses Mal schwer. Auch Carlos Reutemann musste wegen eines Öllecks frühzeitig in Runde 7 die Segel streichen. Eine Runde später überholte Surer Alain Jones.

Dahinter lieferten sich die GS-Mannen Bürger und Heyer ein teaminternes Gefecht, das Bürger schließlich für sich entscheiden konnte.

5 Nelson Piquet, Norisring 1980

Didier Pironi fiel nach einer Anfangskollision mit Piquet in der 22. Runde endgültig aus. Auch die Fahrt des Brasilianers endete abrupt. Nach Überholmanöver von Schurtis Cassani-M1 brach der Schwingungsdämpfer seines Renners. So kamen nur die FOCA-M1 von Jones als 5. und Laffite als 7. ins Ziel. Marc Surer, der Pole-Man, hatte den Start verschlafen. Dafür, dass er erst vor wenigen Wochen in Kyalami mit gebrochenen Beinen aus dem ATS-F1 stieg und noch durchs Norisring-Fahrerlager humpelte, fuhr er ein tolles Rennen. Als 3. auf dem Siegerpodest flachste er bereits wieder mit seinem F1-Teamchef Günther Schmid.

Bereits in Runde 16 nahm sich Stuck den bis dahin führenden Manfred Schurti vor, überholte ihn und fuhr souverän zu Ende. Wirklich beeindruckend, was „der Lange“ in Nürnberg zeigte, meinte auch Carlos Reutemann später im BMW-Zelt anerkennend

Das Rennergebnis

Norisring – Vierter Lauf zur Procar-Serie 1980

BMW-Werksautos in grünem Design // Grüner Text = F1-Fahrer

Die Rennen der Saison 1980