Imola

13. September 1980

Das neunte und letzte Rennen zur Procar-Serie 1980 in Italien wurde über 20 Runden a 5,040 km ausgetragen. Die Renndistanz von 100,8 km wurde vom Sieger mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 155,31 km/h bewältigt.

Nelson Piquet hatte am Wochenende allen Grund zum Jubeln. Am Samstag vor seiner GP-Triumphfahrt holte sich der Brasilianer mit dem dritten Erfolg in Reihe den Gesamtsieg in der Procar-Serie 1980. Hans-Joachim Stuck und Jan Lammers verspielten ihre Chancen mit einer Kollision.

80 Hans-Joachim Stuck beim Feindkontakt mit 99 Jan Lammers, Imola, „procar“ – Serie 1980

Von der Ausgangsposition her war das Rennen in Imola reine Nervensache. Vor dem letzten Lauf der procar-Serie hatten noch 5 Fahrer Chancen auf den Gesamtsieg. Erster Anwärter Nelson Piquet. Seine Trainingsbestzeit war gleich mal 1,3 sec. schneller als die von Didier Pironi. Strietzel Stuck hatte Pech im Training. Eine wegfliegende Kotflügelverbreiterung rechts hinten und dann auch noch ein Motor, der den Dienst versagte. Probleme mit dem Triebwerk gab’s auch bei Carlos Reutemann, folglich letzter Startplatz.

Erwartungsgemäß erwischte Piquet den besten Start, gefolgt von Heyer, Pironi und Jones. Lammers und Stuck führten das Verfolgerfeld an. Bereits in Runde 2 entlud sich die Spannung. Stuck wollte an Lammers vorbei. In der Rechtskurve vor Start und Ziel lag Strietzel außen, zog plötzlich nach innen und traf den M1 von Lammers in der Tür. Der Holländer drehte sich, konnte seine Fahrt fortsetzen, musste jedoch die Box ansteuern, um sich ein neues linkes Hinterrad abzuholen.

und 99 Jan Lammers danach, Imola, „procar“ – Serie 1980

Stuck verlor bei der Attacke den Frontspoiler und ward alsbald nicht mehr gesehen. Hans Heyer nach dem Rennen: „Der BASF-Renner steht hinten auf der Geraden, von Stuck keine Spur!“ Falls dies eine Revanche für den Rempler in Zandvoort werden sollte, war der Schuss wohl nach hinten losgegangen. Die Luft war raus aus dem Rennen und aus der Titelentscheidung in der Serie. Piquet, der sich scheinbar in der Form seines Lebens befand, hätte schon ausfallen müssen, um den Sieg noch abzugeben. Doch er zog ungefährdet seine Runden und gewann! Gefolgt von Jones und Heyer, der mit seinem 3. Platz zufrieden war, weil gegen Ende des Rennens der 6-Zylinder auszusetzen begann. Ein tolle Leistung zeigte auch Wolfgang Schütz im Air Press-M1. Als 13. gestartet, rollte er das Feld von hinten auf und erreichte Platz 4. Motorrad-Rennass Johnny Cecotto versuchte sich auf einem 3. von GS eingesetzten M1 einmal auf 4 Rädern und konnte einen beachtlichen 8. Platz erreichen. Alan Jones hingegen war ein wenig enttäuscht. Nicht über seine tolle Platzierung, aber er wäre lieber 3. der procar-Serie geworden, weil ihm der BMW 323i, den es für diesen Platz gab, viel besser gefallen hätte, als der 528i für den 2.

Der Siegerpreis: 1 BMW 635CSi. Zweiter Preis: Alan Jones 1 BMW 528i, dritter Preis: Hans-Joachim Stuck 1 BMW 323i.

Das Rennergebnis

Imola – Neunter Lauf zur Procar-Serie 1980

BMW-Werksautos in grünem Design // Grüner Text = F1-Fahrer

Die Rennen der Saison 1980