Jochen Neerpasch

Jochen Neerpasch mit Chris Amon. Chris war damals einer der jüngsten und talentiertesten F1 Fahrer

Rennfahrerlaufbahn

  • Tourenwagenrennen auf Borgward und Volvo
  • Sportwagen WM im Carrol Shelby Cobra Team (USA)
  • Sportwagen WM im Essex Wire Ford GT 40 Team (USA)
  • Sportwagen WM im Dr.h.c.f. Porsche Werksteam (Stuttgart)
  • Bester Rennerfolg: 1. Gesamt Klassement 24 Stunden Daytona Beach 1968

Berufliche Laufbahn

1968 – 1972 Ford Werke AG Koeln :Leiter Motorsport
1972 – 1980 BMW AG Muenchen: Vors. der Geschaeftsleitung BMW Motorsport GmbH
1980 PSA Talbot Paris: Directeur General Competition
1981 – 1982 FISA Paris: Deligierter Sportwagen WM
1983 – 1987 IMG London / Muenchen: Vice President Motorsport
1988 – 1992 Daimler Benz AG Stuttgart / PP Sauber AG Hinwil: Rennleiter / Mitglied der Geschaeftsleitung
1993 – 1998 BKP ( ADAC ) Super Tourenwagen Meisterschaft – Manager
1999 – 2001 Euroc S.A.M. Monaco: Geschaeftsleiter

Zu meiner Taetigkeit bei BMW

Als Rennleiter bei den Fordwerken in Köln war ich verantwortlich für die Entwicklung des Renn – Capri. Sowohl in der deutschen als auch in der Europa Tourenwagen Meisterschaft haben wir den BMWs das Leben schwer gemacht. Als 1971 Bob Lutz Vorstand Vertrieb bei BMW wurde, bekam ich ein Angebot, in München eine neue Motorsportorganisation aufzubauen. Im Maerz 1972 wurde dann die BMW Motorsport GmbH gegründet, deren Geschäftsleiter ich wurde. Die Geschichte der Motorsport GmbH ist dokumentiert. Zu erwähnen ist noch, wir haben damals die Form einer eigenständigen Gesellschaft gewählt, um flexibler zu sein, auch im Hinblick auf die oft schwierige Arbeitszeit – Verhältnisse an der Rennstrecke. Des Weiteren konnten wir als eigene Gesellschaft durch die Entwicklung und Verkauf der M Produckte und Accessoires unser damals nicht zu üppiges Budget aufbessern. Unsere damaligen Bemühungen, wie in der F2 auch in der F1 als Motorenlieferant aufzutreten wurden vom Vorstand nicht honoriert. (Der spätere 4Zyl. Turbo F1 Motor existierte bereits als Tourenwagenmotor.) Vor diesem Hintergrund ist das M1 Projekt zu sehen. Der M1 war als Basisfahrzeug für Einsätze in mehreren Produktionswagen Kategorien gedacht. Rallyeeinsätze wären genauso möglich gewesen wie Renneinsätze in der Gr. 4 oder Gr. 5. Durch die Produktionsverzögerung bei Lamborghini bedingt, konnten wir mit dem nicht homologierten M1 in den beiden ersten Produktionsjahren nicht an FISA-Motorsportveranstaltungen teilnehmen. Mit der PROCAR Serie konnten wir jedoch M1 Renngeschichte schreiben. Als nach meinem Weggang bei BMW ein F1 Einstieg beschlossen wurde, war der M1 überflüssig geworden. Schade, denn aus heutiger Sicht kann man sagen, bei kontinuierlicher Weiterführung des Projekts hätte der M1 ähnlich erfolgreich Motorsportgeschichte schreiben können, wie z. B. die Porsche 911 Rennversionen.