2000 | 33. Internationales M1 Club Treffen | 15.06. – 18.06.2000 in St.Wolfgang (A) | Fzge. 25 | Teiln. 50

BMW M1 Boliden schnuppern bei Tauernüberquerung Höhenluft

Familie Wagner rief und viele kamen, gespannt darauf, was sich Josef und sein Team diesmal an Überraschungen haben einfallen lassen, nach dem vorzüglichen ersten M1 Treffen in Österreich, damals in Wien. Das „Schloss am Wolfgangsee“ lud schon vor der Schlüsselübergabe zum Begrüßungscocktail ein, und die durch Gewitter bei der Anreise etwas gestreßten Fahrer strahlten, als beim ersten Blick aus ihrem Zimmer über den Wolfgangsee die Sonne sich von ihrer besten Seite zeigte und die Strapazen der Anreise vergessen ließ.

Dem Spaziergang zum Marktplatz stand nichts mehr im Wege. Die Chefin vom „Hotel Post“ begrüßte die Teilnehmer, auf dem Platz in unmittelbarer Nähe des „Hotel Weißen Rössl“ mit Sekt, Wein, Bier und mehr, bevor sie die Gäste in ihr Hotel, auch „Oberwirt“ genannt, einlud. Das über dem Eingang angebrachte Transparent informierte die erstaunten Zuschauer über den Anlaß des Welcome Dinner mit Salzkammergutbuffet und die Teilnehmer waren von diesem Gag begeistert. Das rustikale Essen mundete vorzüglich, was der Präsident auch in seiner kurzen Begrüßungsansprache besonders hervorhob. Auf dem Weg zurück zum Schloß nahmen der ein oder andere noch einen letzten Drink in einer der gemütlichen Kneipen.

Am nächsten Morgen in aller Frühe donnerte die M1 Armada durch das noch etwas verschlafene St.Wolfgang in Richtung Bad Ischl. Das Roadbook kam vielen etwas chinesisch vor, die Tauernrallye sah als Erstes bei der Postalm eine Bergwertung vor. Die Pferde auf der Weide am Startpunkt staunten nicht schlecht über das Angebot an wohlverpackten Pferdestärken. Los ging’s mit Elan, und so mancher verirrte sich auf Trampelpfade, gewann aber letztendlich doch. Welch eine glückliche Fügung. Auf dem Verkehrshof in Mauterndorf fanden sich dann alle wieder, um die Fahrzeuge dort zu parken. Der Bahnhof der „Taurachdampfeisenbahn“ war von dort mit wenigen Schritten erreicht, Sepp hatte hier ein ungewöhnliches Schienen-Rennfahrzeug bereitgestellt. Während die Lokomotive der „Murtalbahn“ angeheizt wurde, heizten Fahrer und Beifahrer unter großem Beifall der Schaffner – auf den Schienen. Schnaubend und Zischend setzte sich nach dieser Sonderprüfung die Dampflokomotive in Richtung „Anderlwirt“ in Bewegung. Ein ganz neues Fahrgefühl, meinten einige und genossen die vorbeiziehenden Landschaftsbilder. Brotzeit beim „Anderlwirt“; danach versuchte die ein oder andere Dame die angehäuften Kalorien auf der Kinderschaukel wieder loszuwerden. Zurück ging’s dann über die Tauernautobahn nach St.Wolfgang. Schiffahrt über den Wolfgangsee mit Überraschung hieß es dann am Abend im Programm. In St.Gilgen Fußmarsch. Wir hatten es wieder mit der Post, zur „Post“ zum rustikalen Dinner. Schorschi, eine Dorfschönheit von einem Mann, legte sich mit seinen Kollegen mächtig ins Zeug. Musik und Witze erheiterten die Gesellschaft. Die späte Rückfahrt mit dem Schiff nach St.Wolfgang fand ihren Abschluß mit einem auf dem See schwimmenden M1 und dazugehörigem Feuerwerk. Danke, Sepp und Deinem Team, für den sehr gelungenen ersten Tag.

Nach dem Mittagessen versuchten dann die Herrschaften beiderlei Geschlechts, die aufgenommene neue Energie auf der Rennstrecke zu vernichten. Bis zum Aufschäumen der Bremsflüssigkeit an Werner Entenmanns Fahrzeug und seinem Besuch in der Botanik ging es hoch her. Dann wurde es etwas gemäßigter, man bereitete sich auf den stehenden Kilometer vor. Nach den Tests rauchten dann die Reifen, wie beim Start zur Formel 1. Es wurden Vergleichstests zwischen Z8, X5 und M1 gefahren. Es war einfach eine riesen Gaudi. Sieger dieser Kategorie – wie konnte es auch anders sein – immer der wildeste am Start, Sportwart Günther Tauber. Die Rückfahrt zum Schloß wurde in Gruppen absolviert, und so mancher verschaffte sich noch etwas Zeit für einige Runden in dem herrlichen Pool über dem See oder für das vielleicht erforderliche Nickerchen. Völlig entspannt und ziemlich locker traf man sich am Abend in der Lounge der „Bel Etage“. Dieser luxeriöse Saal hatte nur einen winzigen Nachteil: Die Festgesellschaft wurde durch die Räumlichkeiten, wie man in Österreich so schön sagt, „zerbröselt“.

Sonnenschein am nächsten Morgen. Im Roadbook war die Anfahrt zum Salzburgring gestrichelt in der bunten Karte markiert. Keine Sorge also, alle kamen rechtzeitig zum freien Fahren im Fahrerlager an. Die Ringornung, die den Piloten schon mit dem Roadbook übergeben worden war, wurde in der Fahrerbesprechung noch einmal abgehandelt. Nur wenige erinnerten sich nach ihrer ertsen freien Runde noch daran, was man als Gentleman auf einer Rennstrecke beachten sollte. Die M1 wurden mit einer Leichtigkeit am Rande ihres Limits bewegt, wie man es früher nur in der Procar-Serie kannte. Hallo!!! Jungs, ihr habt noch nichts verlernt, laßt aber beim nächsten Treffen euren Frauen etwas mehr Zeit zum Braten auf der Rennstrecke. Sie hatten früher nicht, wie ihr, Gelegenheit dazu. Mit etwas Verspätung senkte sich dann die Startflagge zu der sehnlichst erwarteten Gleichmäßigkeitsprüfung. Gefühl muß man haben, rechnen können und wenn’s drauf ankommt, ein bißchen mehr riskieren als normal. Max, das macht einen Sieger aus. Gratulation zum Pokal, wir sind sicher, Du hast in Deinem Lokal, das viele von uns anläßlich eines Treffs bei Euch kennenlernen durften, einen Platz für dieses schöne Stück. Mariele wird ihn sicher pflegen.

Nichts desto trotz, eine nostalgische Treppe führte hinunter in einen kleinen, feinen Park mit schönem Baumbestand und wunderschönen Blumen. Siehe da, hier standen sogar zwei M1, und auch schon die Siegertrophäen für die spätere Ehrung. Die speziellen Cocktails waren der Auftakt zu einem geradezu fürstlichen Galadinner mit dezenter Musik. Nach diesem Highlight bat der Präsident die gut gelaunte Gesellschaft noch einmal hinaus in den Park zur Siegerehrung. Man sah hier nach Übergabe der Preise und Pokale viele fröhliche Gesichter. Manche konnten es nicht fassen, daß sie gewonnen hatten Freude überall, Grund genug, noch ein wenig das Tanzbein zu schwingen oder an der Bar mit den M1 Freunden seinen Sieg zu feiern.

Am Sonntagmorgen dann, nachdem alle ihr Gepäck in den Autos verstaut hatten, fuhr man zur letzten Überraschung. Ein echter Österreicher in Lederhosen sah sich interessiert die stolze M1 Armada an. Er half mit, die Fahrzeuge auf dem Marktplatz vor der „Post“, zwischen dem „Weissen“ und „Schwarzen Rössl“ zu platzieren. Schließlich gab er sich als Bürgermeister von St.Wolfgang zu erkennen. Sein Ort sei stolz darauf, den M1 Club zu Gast gehabt zu haben, meinte er. Der Anblick dieser wunderschönen Karossen haben den nicht beteiligten – anderen Gästen des Ortes – gezeigt, daß man auch beim Älterwerden jung bleiben kann. Dies sei genau die Botschaft, die seine Bürger allen ihren Gästen bei solchen Events vermitteln wollten. Er bedankte sich bei Christa und Josef Wagner dafür, daß sie das Treffen hier veranstaltet haben.

„Dann gebt nochmal richtig Gas, wir lieben diesen Sound. Er ist ein Teil des jungen Images von St.Wolfgang“, rief er den Fahrern zu. Die erfüllten ihm die Bitte und brausten in alle Himmelsrichtungen davon, mit einem Auf Wiedersehen beim M1-Treffen im September in der Schweiz.

Text und Fotos: Harry Scheller

Von Published On: Dienstag, 20. Juni 2000Kategorien: Treffen