1998 | 30. Internationales M1 Club Treffen | 14.05. – 17.05.1998 in München (D) | Fzge. 30 | Teiln. 55
20jähriger Geburtstag des Klassikers BMW M1
Welcher Ort und welches Ambiente würde sich besser für eine solche Geburtstagsfeier eignen als die Residenz/Heinz Winkler in Aschau. Weiß/blaues Traumwetter und wirklich internationale Gäste. Sie kamen ohne Auto aus Kalifornien (Auto im Zollvermerk), aus Südafrika, Großbritannien, Österreich und natürlich aus der Schweiz. Sie ließen sich verwöhnen vom weltbekannten 3-Sterne-Koch Heinz Winkler. Schon am ersten Abend ließen es sich die Gäste in dem „Poststüberl“ munden. Welch ein Start für die Geburtstagsfeier des im Oktober 1977, anläßlich des Pariser Autosalons erstmals in der Öffentlichkeit gezeigten BMW M1, der auch heute noch die Ingenieure des FIZ, BMW Forschungs-und Ingenieurszentrum, begeistert.
Und genau dort vor dem FIZ Haupteingang parkten am Freitag Morgen, pünktlich um 8:45 Uhr die insgesamt 37 M1 Boliden. Josef Hintner, Organisator des Treffens in München, hatte die Strecke so vorzüglich geplant, daß alle M1 Fahrzeuge zum Gruppenfoto rechtzeitig geparkt waren. Der Hausherr im FIZ, Klaus Wegner, begeisterte die Gäste mit seinen Erklärungen und in zwei Gruppen ging es durch die „FIZ-Meile“. Computerkonstruktionen, Fertigungsroboter, Solar- und Wasserstoffenergien und der Lichtkanal begeisterten die technisch interessierten M1 Driver und ihre Damen.
Nach dem Mittagessen im FIZ Casino sorgte ein kurzer Spaziergang vom FIZ zur „Geschichtswerkstatt“ der Mobilen Tradition für das Wohlbefinden der Gäste und Herr Eich brachte manchen der Gäste mit seinen dort ausgestellten Raritäten regelrecht in Verzückung. Es gab ein Wiedersehen mit Autos der „Mille Milia“, dem 328 bis hin zum „Junior Team“. Die Archivierung von Prospekten und Reparaturanleitungen und die Digitalisierung des Teilekatalogs fanden das Interesse der Besucher.
Vollgepackt mit so viel Wissen über die BMW Historie ging es zurück zur Residenz in Aschau, um dort rechtzeitig mit dem Bus von dort zum rustikalen Abend auf die „Doagl-Alm“ chauffiert zu werden. Zünftig ging es zu. Unser Südafrikaner bekam sein Schmalzbrot, andere ihren Leberkäs und das Spanferkel mundete vorzüglich. Der Obstler war nicht von schlechten Eltern und bei Ziehharmonika und Blasmusik klang der ereignisreiche Tag gegen Mitternacht aus.
Das Gelände der M GmbH in Garching war am Samstag Morgen Treffpunkt der M1 Armade. Herr Adolf Pommesberger begrüßte die Teilnehmer und Herr Franz Waldhier moderierte die M1 Geschichte, genauso wie die BMW Individual Fertigungshalle. Seine Dia Show zur Entwicklung des M1 Clubs aus seinen Anfängen heraus zeigte, daß die M1 Besitzer jung geblieben sind. Es gab ein Widersehen mit den Procar Startegen, Mechaniker waren eigens zum Wiedersehen vorbeigekommen und oft hörte man: “ Mensch, Du hast Dich überhaupt nicht verändert.“ Man tauschte Errinerungen aus und bei vielen war das leuchten in den Augen zu erkennen, in memoriam einer wundervollen Zusammenarbeit.
Von der M GmbH ging es dann zum Gasthof von Max Soller in Ismaning. Max hatte seine sämtlichen historischen Motorräder, die sich in seinem Besitz befindenden M1 und natürlich seinen 507 vor dem Gasthof platziert, damit der Bürgermeister von Ismaning ermessen konnte, welche Juwelen sich in seinem Ort befinden. Auch der Fitness Trainer aus der Procar Serie, Herr Gerhard Popp, kam rein zufällig auf seinem Rennrad vorbei, um sich an den Autos, die er 3 Jahre lang über seine Driver betreut hatte, zu ergötzen.
Das Essen, welches das Team von Maria Soller für die M1 Gäste servierte, war große Klasse, Bayern essen eben etwas mehr. Die Rückfahrt durch das Alpenvorland wurde zu einem der Höhepunkte dieses Treffens. Vielleicht können sich die Leser vorstellen, wie sich der kilometerlange Lindwurm in rot, blau und weiß über Nußdorf, Oberaudorf, Sudelfeld, Bayrischzell und Holzkirchen nach Aschau gewunden hat. Nicht selten klatschten am Rand der Strecke Zuschauer Beifall. Aber auch die „Sheriffs“ hatten Wind von der Streckenführung bekommen und so passierte es, daß unser Werner Entenmann prompt in eine Radarfalle fuhr. Gott sei Dank, denn er konnte die nachfolgenden Fahrzeuge dadurch rechtzeitig warnen. Die blühenden Wiesen, die Kühe auf der Weide, haben sich nicht erschreckt, bei dem Donner der Motoren, und die M1 Fahrer haben es genossen unter ihresgleichen unterwegs zu sein.
Am Abend bat Küchenchef Heinz Winkler dann zum Champagnerempfang und wie herbeigezaubert standen rein zufällig die Väter des M1 Hans-Erdmann Schönbeck, Martin Braungart und Rainer Bratenstein mit auf der Terasse. Sie plauderten mit dem Moderator Franz Waldhier über die Entstehung, über die Probleme bei der Produktion in Italien und über die schönen Erfolge des M1 in der Procar Serie, und so manche Anekdote erheiterte die M1 Fahrer. Das anschließende M1 Dinner umfaßte 8 Gänge, nur vom Feinsten, mit 1995er Chardonnay I Sistri und 1993er Cabernet Sauvignon. Bis tief in die Nacht hinein wurde „Benzin“ geredet, Pläne gemacht für das nächst Treffen in Kirchwaldsede und der Termin für dieses treffen geändert. Das Treffen in Kirchwaldsede findet nun vom 10.-13.09.1998 statt. Die englischen Freunde verabschiedeten sich noch am Abend, da sie schon um 6:00 Uhr in der Früh ihre Maschinen starten mußten, weil man die Fähre schon gebucht hatte.
Nach dem Frühstück starteten dann die übrigen Gentlemen ihre Maschinen, mit dem Wunsch, „Auf Wiedersehen“ im hohen Norden.
Text und Fotos: Harry Scheller