1997 | 28. Internationales M1 Club Treffen | 29.05. – 01.06.1997 in Berlin (D) | Fzge. 22 | Teiln. 44

10jähriges Bestehen des BMW M1 Club e.V.

Schon auf der Zufahrt nach Berlin bekamen die Teilnehmer am M1 Treffen einen Vorgeschmack auf die Großbaustelle Berlin, denn alleine zwischen Braunschweig und Berlin gab es sage und schreibe 17 Baustellen auf der Autobahn. In Berlin angekommen ging es vorbei am Brandenburger Tor zum Four Seasons Hotel. Der Portier war auf die Ankunkt der Boliden vorbereitet und bot den Fahrern an, die Fahrzeuge in der Tiefgarage sicher unterzubringen. Im Foyer warteten die Gastgeber Melanie R. und Bernd Schiel mit einem Glas Champagner als Begrüßungstrunk. Nachdem man sich von der Anfahrt etwas erholt hatte, ging es per Bus zu einem altberliner Jazzlokal, zur „Ewigen Lampe“. Die Band riß die M1 Fahrer faktisch von den Stühlen und man hätte bestimmt bis nach Mitternacht dort ausgeharrt, wenn nicht am nächsten Morgen schon um 9:00 Uhr der Empfang beim regierenden Bürgermeister in dessen Regierungssitz, dem „Roten Rathaus“ vorgesehen gewesen wäre.

Pünktlich um 8:45 Uhr vibrierte die Charlottenstraße vom Motorengeräusch der M1 Armada. Über die Straße „Unter den Linden“ ging es zum „Roten Rathaus“ und die Fahrzeuge wurden vor dem Eingang geparkt. Pressefotografen, Fernsehleute und interessierte Zuschauer belagerten die M1, stellten Fragen, machten Interviews und Herr Eberhard Diepgen fragt Herrn Bruno Gilb, ob er einmal ein Stückchen mit seinem wunderschönen Auto zurücklegen dürfte. Gesagt, getan. Der Bürgermeister drehte eine Ehrenrunde auf dem Vorplatz des Rathauses, und die stolzen M1 Besitzer klatschten Beifall. Als Herr Diepgen aus dem Auto stieg, entschuldigte er sich fast dafür, daß er nicht weiter bei diesem Treffen in Berlin dabei sein konnte. Er sagte wörtlich:“ Nun muß ich weiter regieren.“

Nach dem Empfang im „Roten Rathaus“ begann die Stadtrundfahrt per Schiff. Man besichtigte die Großbaustelle Berlin von der Wasserseite her und war nicht nur vom Pergamon Museum beeindruckt. Als die Gruppe das Schiff verließ, um in den Fahrzeugen Platz zu nehmen, zweifelten immernoch einige daran, daß man gemeinsam das Brandenburger Tor durchfahren könne. Bernd Schiel hatte aber die Genehmigung, und so ging es los. Was sich dann allerdings vor dem Brandenburger Tor mit Touristenbussen, Taxis und anderen Besuchern abspielte, war unbeschreiblich. Nach der Durchfahrt reichte die Schlange der geparkten M1 von kurz hinter dem Brandenburger Tor bis zum Russischen Ehrenmal. Nun ging es im M1 über die Straße zum „17. Juni“ zum „Ernst-Reuter-Platz“, über die „Otto-Suhr-Allee“ zum Schloß Charlottenburg, vorbei am Funkturm, über die „Königsallee“, „Argentinische Allee“, „Potsdamer Chaussee“, „Königsstraße“, zur Glienicker Brücke und dann zum Jagdschloß Glienicke. Hier wurden die Fahrzeuge geparkt, und man stieg in einen Bus um, zur Stadtrundfahrt Potsdam, mit dem Schloß Sanssouci. Der Wettergott meinte es gut mit den Teilnehmern, und die Sonne kämpfte sich immer wieder durch, so daß man trocken wieder zu den Fahrzeugen kam.

Am Abend stand ein weiteres Highlight auf dem Programm, die Revue „Cinema“ im Friedrichstadtpalast. Man versammelte sich in der Hotelhalle und gin zu Fuß. 60 Damenbeine und eine Show wie in Las Vegas begeisterten nicht nur die M1 Fahrer. Das Haus war wiedereinmal ausverkauft. Nach der Vorstellung ging man zu Fauß zum Französischen Dom und wurde dort in der Turmstube zum Nachtmahl gebeten. Aber nicht nur für das leibliche Wohl war gesorgt, sondern der Glockenspieler spielte zu dieser späten Stunde für die M1 Fahrer einige Stücke auf seinem fantastischen Glockenspiel. Lange nach Mitternacht ging es dann zurück zum Hotel.

Am nächsten Morgen, beim Start zur Rallye „Berlin-Brandenburg“ sah man keinen müden M1 Fahrer, alle waren hoch motiviert, denn es ging nun in die Außenbezirke von Berlin. In Müggelheim wurde man per Polizeieskorte durch ein Dorffest geleitet, in Köpenick mußte man das Denkmal des Hauptmanns von Köpenick erraten. Wußten Sie, daß die Weinbauern in dieser Gegend von Friedrich dem Großen aus der Pfalz in ihre neue Haimat bei Berlin geholt wurden? Mit dem Schiff ging es dann von Groß Wasserburg über herrliche Wasserstraßen mit Schleusen zum See, an dem das Gestüt des Gastgebers zum Mittagessen einlud. Es gab „Soljanka“, Zigeunerfleisch und ein Salatbuffet, typisch Spreewald. Auch hier hielt der Wettergott seine schützende Hand über die Teilnehmer. Nach dem Essen ging es mit Planwagen zurück zu den M1, um von dort zum Flugplatz Atleno zu fahren. Bei der Sprint-Sonderprüfung waren die Tribünen gefüllt mit begeisterten Zuschauern. Es war fast wie früher am Nürburgring. Am Schloß Diedersdorf war die Wertungsfahrt dann zu Ende.

Bei Kaffee und Kuchen versuchte man noch das ein oder andere vom Konkurrenten zu erhaschen. Bernd Schiel nahm die Wertungsbögen in Empfang und zurück ging es zum Hotel.

Am Abend beim Gala-Dinner waren dann auch die Sponsoren zu Gast, und man feierte bis tief in die Nacht hinein.

Sonntag früh, gegen 10:00 Uhr, trafen sich diejenigen, die noch etwas mehr Zeit hatten zum Besuch des Pergamon Museums, mit persönlicher Führung des Museumsdirektors Dr. Marzahn. Aber vorher wurden diejenigen, die schnell nach Hause mußten, noch gebührend verabschiedet, denn unsere schweizer M1 Fahrer hatten wieder einmal die weiteste Anfahrt.

Text und Fotos: Harry Scheller

Von Published On: Dienstag, 20. Mai 1997Kategorien: Treffen