Silverstone – Der Große Preis von England

Silverstone – Der Große Preis von England

13. Juli 1979

Das vierte Rennen zur Procar-Serie fand in Silverstone statt und wurde über 20 Runden à 4,718 km ausgetragen. Die Renndistanz von 94,360 km wurde vom Sieger mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 185,8 km/h bewältigt.

Die beiden Brabbham-Formel-1-Piloten Niki Lauda und Nelson Piquet gaben beim Procar-Rennen in Silverstone den Ton an, während Markus Höttinger im Feld für Betrieb sorgte. Hans-Joachim Stuck kämpfte mit Reifenschwierigkeiten, und Regazzoni, Reutemann und Winkelhock kollidierten in der ersten Kurve.

Kein Kraut war gegen Niki Lauda gewachsen: Nach einer eher mäßigen Leistung in Dijon („dort bin ich einfach schlecht gefahren“), fuhr er in Silverstone seinen Gegnern förmlich davon. Nach einer Runde führte zwar noch Jones vor Piquet, Lauda und Stuck, aber dann machte der Australier einen Fehler und war plötzlich am Schluß dieses Vierer-Pulks.

Lauda setzte nun Piquet unter Druck (was ihm in der Formel 1 nicht mehr gelingen will) und überholte den Brasilianer nach 5 Runden. Damit stand der Sieger fest. Niki hatte in Silverstone einen Vorteil: Hier hatte er mit dem BMW schon viele Testrunden abgespult und die optimale Abstimmung gefunden. Ganz anders Piquet: Seit dem Gunnar-Nilson-Rennen in Donington mußten die Mechaniker an seinem Wagen keine Schraube mehr verstellen. Nelson schert sich nicht um Federn, Stabilisatoren und Flügeleinstellungen, sein Motto heißt ganz einfach Gas geben …

Applaus für Clay Regazzoni, als er sich am Donnerstag in der letzten Formel-1-Trainings-runde noch für das Procar-Rennen qualifizieren konnte – bei BMW ist der Schweizer immer gern gesehen.

Reutemann fuhr zum erstenmal in seinem Leben in einem Tourenwagen. „Ich habe beinahe Platzangst bekommen mit diesem Dach über den Kopf“, schilderte Carlos das neue Gefühl und wunderte sich über das Fahrverhalten dieser dicken Brummer.

Groß auftrumpfen konnten die beiden im Rennen allerdings nicht, denn schon in der ersten Kurve nach dem Start schepperte es zum ersten Mal. Manfred Winkelhock, neu in der Procar-Rennserie eingestiegen, wagte einen Kraftakt. Aber dann stand ihm Regazzoni in der Lücke, durch die er sich pressen wollte, Clay drehte sich und Reutemann wurde mitgerissen. Manfred mußte aufgeben, die beiden anderen konnten weiterfahren (Regazzoni nach Boxenstopp).

Der Mann des Rennens war aber zweifellos Markus Höttinger. Aus dem Hinterfeld gestartet (Schwingungsdämpfer nach wenigen Trainingsrunden abgerissen) kämpfte er sich eindrucksvoll durchs Feld und lief drei Runden vor Schluß auf Stuck auf. Was man nicht erwartete: Höttinger gelang es, Strietzel noch in der letzten Runde zu schnappen, Stuck: „Mit meinen zerfetzten Reifen war ich ohne Chance“.

Das Rennergebnis

Silverstone – Der Große Preis von England

BMW-Werksautos in BMW M-Design
Blauer Text = F1-Fahrer – Rote Zeit = F1-Fahrer

Pos. # Name Nat. Team Runden Zeit T-Zeit
1 5 Niki Lauda A N.Lauda 20 30:28,51 1:13,92
2 6 Nelson Piquet BR BMW Motorsport 20 30:35,49 1:13,47
3 44 Markus Höttinger A Dr.Helmut Marko 20 30:38,57 1:3198
4 77 Hans-Joachim Stuck D Cassani Racing 20 30:39.90 1:30,22
5 27 Alan Jones AUS BMW Motorsport 20 30:41,75 1:11,88
6 50 Dieter Quester A Tom Walkinshaw 20 31:08,17 1:31,78
7 66 Helmut Kelleners D Eggenberger 20 31:17,23 1:31,42
8 2 Carlos Reutemann RA BMW Motorsport 20 31:20,62 1:14,07
9 90 Tiff Needell GB BMW Motorsport 20 31:27,45 1:32,05
10 71 Markus Hotz CH BMW Schweiz 20 31:30,39 1:31,85
11 45 Sepp Manhalter A Schnitzer 20 31:56,10 1:35,14
12 51 Frank Sytner GB Toleman TWR 20 31:58,22 1:33,12
13 88 Fanz Konrad A Konrad Racing 20 32:20,29 1:32,47
14 28 Clay Regazzoni CH BMW Motorsport 19 1:14,32
15 99 Toine Hezemans NL BMW Nederland 19 1:31,71
81 Manfred Winkelhock D Winkelhock Racing dit not finish 1:30,33
70 Bruno Giacomelli I BMW Italia dit not finish 1:31,55
60 Elio de Angelis I Osella dit not finish
41 Wolfgang Schütz D Schütz Racing dit not finish 1:31,24
80 Jean-Louis Lafosse F BMW France dit not finish 1:31,89

Die Rennen der Saison 1979