Hockenheim – Der Große Preis von Deutschland

Hockenheim

Der Große Preis von Deutschland

28. Juli 1979

Das fünfte Rennen zur Procar-Serie fand in Hockenheim statt und wurde über 15 Runden à 6,789 km ausgetragen. Die Renndistanz von 101,835 km wurde vom Sieger mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 185,090 km/h bewältigt.

Ein sensationelles Procar-Rennen mit den Formel-1-Piloten Lauda, Stuck, Pironi, Lafitte und Regazzoni. Für die große Überraschung sorgte aber Nachwuchsmann Hans-Georg Bürger, der beim ersten BMW M1 Einsatz die schnellste Trainingszeit fuhr und im Rennen den überraschenden dritten Platz belegte. Nach der schnellsten Trainingszeit eines Nicht-F1-Fahrers mit 2.09,34 min. konnte er das Rennen vom 6. Startplatz in Angriff nehmen. Möglich wurde dies allerdings nur, weil Niki Lauda auf seinem eigenen Marlboro-M1 startete und zu Bürgers Gunsten auf ein Werksauto verzichtete.

Bereits in der ersten Kurve nach dem Start ein Ausrutscher in die Wiese von Jochen Mass mit dem Warsteiner-M1. Gleich darauf ging es wüst zur Sache. Es war nicht genau nachzuvollziehen, aber vermutlich durch einen Frühstart des Holländers Hezemanns verursacht, kollidierten de Angelis, Schütz und Quester. Insgesamt 4 Fahrzeuge waren bereits in diesem Moment aus dem Rennen. Gott sei Dank, keine ernsthaften Verletzungen, was für die Sicherheit der Autos sprach.

Nach der 5. Runde in Front Niki Lauda vor Stuck und im Zweikampf Bürger an Pironi vorbei. Dahinter Regazzoni, Kelleners und Mass. An dieser Reihenfolge sollte sich bis zum Fallen der Zielflagge nichts mehr ändern. Lauda gewann sein 3. „Procar-Rennen“ in 33 Minuten und führte die Gesamtwertung souverän mit 63 Punkten an. Man munkelte, dass Niki Lauda ein besseres Auto zur Verfügung hätte. Dazu nahm er am Abend im „Aktuellen Sportstudio“ wie folgt Stellung: „Des is a Schmarrn, nach dem Silverstone-Rennen sind bei meinem Auto die Scheiben geputzt und dann ist es nach Hockenheim gebracht worden. Die Autos sind alle gleich schnell.“ Einen Trick hat er dann doch noch verraten: „Wenn, dann kann man nur über die Reifen was machen. Die sind zwar alle gleich, aber es gibt leichte Unterschiede und wenn man da Reifensätze erwischt, die eben ein bisserl schneller sind, weil sie einfach so gemacht sind, dann kann man schneller fahrn!“ O-Ton Lauda!

Fotos u. a. Rainer Schlegelmilch / Motorsport Images

Das Rennergebnis

Hockenheim – Der Große Preis von Deutschland

BMW-Werksautos in BMW M-Design
Blauer Text = F1-Fahrer – Rote Zeit = F1-Fahrer

Pos. # Name Nat. Team Runden Zeit T-Zeit
1 5 Niki Lauda A N.Lauda 15 33:00,40 1.50,70
2 77 Hans-Joachim Stuck D Cassani Racing 15 33:03,16 2.09,89
3 90 Hans-Georg Bürger D BMW Motorsport 15 33:08,27 2.09,34
4 3 Didier Pironi F BMW Motorsport 15 33:12,99 1.50,66
5 28 Clay Regazzoni CH BMW Motorsport 15 33:14,39 1.50,76
6 66 Helmut Kelleners D Eggenberger 15 33:28,29 2.10,37
7 55 Jochen Mass D Team Krebs
15
33:35,95 2.12,28
8 70 Bruno Giacomelli I BMW Italia 15 33:36,61 2.16,07
9 99 Toine Hezemans NL BMW Nederland 15 34:25,17 2.10,37
10 88 John Winter D Konrad Racing 14
11 61 Walter Brun CH Schnitzer / Brun 13 2.15,10
71 Markus Hotz CH BMW Schweiz dit not finish 2.12,64
41 Wolfgang Schütz D Schütz Racing dit not finish 2.11,09
60 Elio de Angelis I Osella dit not finish 2.10,91
50 Dieter Quester A T.Walkinshaw dit not finish 2.10.71
44 Markus Höttinger A Dr.Helmut Marko dit not finish 2.13,21
81 Manfred Winkelhock D Winkelhock Racing dit not finish 2.10,50
27 Alan Jones AUS BMW Motorsport dit not finish 1.49,94
26 Jacques Laffite F BMW Motorsport dit not finish 1.50,26
45 Sepp Manhalter A Schnitzer dit not finish 2:14,68

Die Rennen der Saison 1979